Unabhängigkeit auf dem Dach – zum Solarpanel gesellt sich jetzt die Mikroturbine

14 Jan

Wie lange haben Kritiker und Ewiggestrige die erneuerbaren Energien schlecht gemacht und verspottet. Nachdem die erneuerbaren Energien in 2014 mit insgesamt über 27% den größten Anteil an der deutschen Energieerzeugung ausmacht, verstummen die Skeptiker hoffentlich bald.

Aber auch im kleinen Maßstab tut sich einiges. In Niedersachsen kommen nun zunehmend Windturbinen für den Otto-Normal-Verbraucher auf die Dächer. Ich war erstaunt zu lesen, dass der Apparat der SkyWind NG bei einer Höhe von 1,5 m kaum mehr als einen halben Kilogramm wiegt und gleichzeitig eine Leistung von einem Kilowatt erbringt.

Die Funktionsweise ist nicht anders als bei den größeren Brüdern, an deren Anblick wir uns mittlerweile gewöhnt haben: Der Wind bringt den Rotor zum Laufen, der Generator übersetzt die Drehbewegung in elektrischen Strom, der in einen Speicher gespeist wird.

 

Es ist eine absolut realistische (und schöne!) Vorstellung, dass in den nächsten Jahren die Dächer der Deutschen zunehmend mit einer Kombination aus Mikro-Turbine und Solarpanelen bestückt werden.

Warum? Weil die beiden Erzeugungsarten sich in nahezu idealer Weise ergänzen und damit einen wichtigen Schritt in Richtung von Autarkie der Einzelhaushalte ermöglichen: Bei Sonnenschein wird die Energie durch die Solarzellen gewonnen, wenn der Himmel sich bedeckt und das Wetter rauer wird, beginnt dafür die Turbine zu laufen.

Besonders hervorzuheben ist, dass die neue Generation von Mikro-Windrädern absolut anspruchslos in Bezug auf die Installation sind. Die Montage kann ohne Sondergenehmigung auf nahezu jedem Dach vorgenommen werden. Kräne oder eine zusätzliche Fundamentierung sind nicht erforderlich.

Der Sockel der Räder sorgt für eine vollständige Entkoppelung in Bezug auf Schall- und Vibrationsbelästigung. Der Lärmpegel ist minimal und in keiner Weise vergleichbar mit dem Rauschen der Großwindanlagen.

Amortisierung nach 10 Jahren

Die Amortisierungsrate kann sich beim aktuellen Strompreis und einer Leistung von 1 Kilowatt jeder selbst errechnen und liegt bei ca. 10 Jahren. Dies ist als ein Durchschnittswert anzusehen. Je nach Windbedingungen und möglichen Veränderungen im Strompreis kann die Amortisierung länger dauern oder auch schneller gehen.

Positiv ist weiterhin, dass die Mikrowindturbine den gleichen Akku wie eine parallel eingesetztes Solaranlage nutzen kann. Durch die Synergien ergeben sich weitere Kosteneinsparungen. Tatsächlich kann durch die Parallelnutzung die Lebensdauer des Akkus verbessert werden, weil die Kapazität des Akkus schnell und irreversibel erschöpft, wenn für längere Zeit kein Strom geliefert wird wie das bei reinen Solaranlagen der Fall sein kann, wenn das Wetter für einige Zeit schlecht ist.

Hier kann die Windturbine gewissermaßen als Lebensretter einspringen…