Die Zukunft ist grün

Ich heißte Ben und studiere Energie- und Umwelttechnik (B.Sc.) an der TUHH. Als ich vor zwei Jahren mein Studium aufgenommen habe, glaubte ich noch in einer Welt zu leben, die sich endlich weiterentwickelt und die Zukunft unseres Planeten Ernst nimmt. Mittlerweile bin ich auch durch meine Studieninhalte etwas realistischer geworden und weiß, dass es leider nur sehr wenige Menschen gibt, denen eine ökologisch und ökonomisch nachhaltige Lebensweise wirklich am Herzen liegt.

 Das klingt nach Verbitterung (ich bin manchmal ein wenig verbittert, aber das ist das Los eines Idealisten), aber ich sehe das pragmatisch. Veränderung ist möglich und das Bewusstsein für eine bessere Welt beginnt an vielen Orten langsam zu erwachen.

 Man sieht es an kleinen Signalen. Welche Partei hat sich heute nicht Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung auf die Fahnen geschrieben? Natürlich ist das meiste davon mehr Schein als Sein und das, was in den meisten Parteiprogrammen steht, ist das Papier nicht wert, auf dem es gedruckt ist (man sollte ohnehin wenig drucken, aber das ist wieder ein anderes Thema).

 Trotzdem zeigt die bloße Tatsache, dass das Wort Umweltschutz mittlerweile zum guten Ton gehört, dass sich ein grüneres Weltbild durchzusetzen beginnt.

 Leider ist der Fortschritt noch immer viel zu langsam. Max Planck hat einmal gesagt, damit sich eine große neue Theorie durchsetzen kann, müssen erst ihre Gegner aussterben. Damit meinte er wohl, dass man die „alte Garde“ nicht überzeugen kann, weil sie ohnehin an ihren verstaubten Überzeugungen festhalten will, mit denen sie jahrzehntelang gelebt haben.

 Er hat wohl recht, dass man festgefahrene Ideologen kaum mehr bekehren kann. Trotzdem bin ich mit dieser rein passiven Haltung in keiner Weise einverstanden.

 Einfach nur warten und nichts tun, bis die letzten Industrie Raubtiere ausgestorben sind? Und wenn sie nie aussterben? Wenn ständig neue kleine Industrie Raubtierchen auf die Welt kommen und Raubbau an unseren Ressourcen betreiben?

 Nein, mein Motto lautet: Aktiv statt passiv! Ich bin nicht der Typ, der auf die Barrikaden geht, wie zum Beispiel meine Freundin Ann, die Aktivistin bei earthfirst ist. Ich bin auch wegen einer leichten Gehbehinderung (Unfall 2008) gehandicappt und vor allem mit dem Fahrrad unterwegs. Ich betrachte mich daher eher als intellektueller Mithelfer einer grünen Bewegung, die Hamburg, Deutschland und den ganzen Globus verbessern wird.

 Der Einfluss des Einzelnen ist gering. Aber du kennst die Metapher vom Tannenzweig: 1203803 Schneeflocken konnte er tragen. Als die 1203804 Flocke kam, ist der Zweig gebrochen.

 Ja, unser Wirken macht einen Unterschied!

 Auf earthsystemschool.de werde ich neue Entwicklungen und Technologien diskutieren, die wirklich einen Unterschied machen werden.

 Wie komme ich auf den Namen? Dies ist die frühere Domain des Max-Planck-Instituts für Earth System Modelling. Ich habe dort 2013 ein Praktikum gemacht und als ich gesehen habe, dass die Domain frei wird, habe ich sie einfach gekauft.

 Der Name wird hier Programm sein: Schule der Erdsysteme oder anders interpretiert: Was die Erde uns lehren kann (Wir sind Schüler der Erde!). Ich halte das für ein großartiges Konzept, denn es gibt keinen besserer Lehrer als eben die Erde selbst, auf der so großartige, so raffinierte und so fortgeschrittene Systeme existieren, die wir zumeist gar nicht sehen, weil wir so sehr mit anderem beschäftigt sind.

 Ich würde mich freuen, wenn ich diesen Blog nicht allein schreibe. Die grüne Zukunft ist ein Gemeinschaftsprojekt aller, die an eine bessere Welt glauben. Ich nehme gerne Gastartikel an. Voraussetzung: Sie müssen eine wirklich hohe Qualität haben und sie dürfen KEIN Produkt promoten.

 Das ist ein nicht-kommerzieller Blog. Bitte schleudert nicht eure dahingeschluderten Artikel mit Links auf irgendwelche komischen Seiten nach mir; ich werde sie hier nicht veröffentlichen.

 Ich werde auch eine kleine Kategorie zu Studentenleben in Hamburg machen, denn was ist all der grüne Fortschritt, wenn man nicht auch mal ein bisschen feiern und leben kann?

Ben